Palliativbegleitung bei Helfende Hände in München: geborgen bis zuletzt

Palliativbegleitung bei Helfende Hände in München. (Foto: Pexels / Sơn Bờm)

Palliativbegleitung bei Helfende Hände in München: geborgen bis zuletzt

Bei Helfende Hände ist ein Team von zwei ausgebildeten Palliativbegleiterinnen und eine Trauerbegleiterin für Klient:innen, die sich in ihrer letzten Lebensphase befinden sowie für Angehörige, Begleitpersonen und Mitarbeitende da. Das oberste Ziel: Würde, Lebensqualität und Selbstbestimmung in der letzten Lebensphase.

Spenden

„Begleitung in allen Lebensphasen“: so lautet das Versprechen von Helfende Hände in München, wo Menschen mit schweren Mehrfachbehinderungen vom Kleinkind- bis ins Erwachsenenalter gefördert werden. Bewohnerinnen und Bewohner, die bei Helfende Hände leben, dürfen auch die letzte Lebensphase – wenn gewünscht – dort verbringen und in ihrer gewohnten Umgebung versterben. Um diese Zeit professionell zu begleiten, gibt es bei Helfende Hände seit 2015 ein ausgebildetes Palliativ-Team.

Palliativbegleitung bei Helfende Hände in München

Palliativbegleitung setzt dann ein, wenn kurative Möglichkeiten ausgeschöpft sind. Besteht im Fall einer akuten Verschlechterung des Gesundheitszustands oder plötzlich aufgetretener Krankheiten keine Aussicht mehr auf Genesung, steht das Palliativ-Team um Nadine Wirsching, Inge Weiler und Manuela Stamm den Betroffenen zur Seite.

Im Sterbeprozess eines Menschen ist das Trio ein wichtiges Bindeglied zwischen Betroffenen, Eltern und Angehörigen, Mitarbeitenden, Ärzt:innen und dem Christophorus Hospiz Verein, der Helfende Hände als Kooperationspartner unterstützt. Dabei kümmert sich das Team vor allem um die Bedürfnisse aller Beteiligten: Was brauchen Betroffene jetzt? Wie kann man Mitarbeitenden helfen, die einen sterbenden Menschen in ihrer Wohngruppe begleiten?Wie können die Mitklient:innen begleitet werden, damit sie die Situation begreifen und verarbeiten können? Wie kann man den Angehörigen beistehen?

Das gehört alles zur Palliativbegleitung

Neben körperlichen Aspekten, allen voran die Schmerzlinderung, fallen weitere Disziplinen in die palliative Begleitung. Auch spirituelle, soziale und psychische Themen gehören dazu. „Wenn körperliche Symptome gelindert sind, geht es meistens auch der Psyche besser“, weiß Nadine Wirsching, Heilerziehungspflegerin und angehende Palliative Care-Fachkraft bei Helfende Hände in München.

So unterstützt das Palliativ-Team Betroffene dabei, mit aufkommenden Gefühlen und Ängsten umzugehen, „unerledigte Dinge“ zu regeln oder Konflikte zu bewältigen. Auch seelsorgerischer Beistand gehört zu den Aufgaben von Palliativbegleitenden.

Plädoyer an Angehörige: früh mit Behandlungsentscheiden auseinandersetzen

Ein wichtiger Bestandteil der Palliativ-Arbeit bei Helfende Hände sind Prozessbeschreibungen. Was nüchtern klingt, bringt in akuten Krisensituationen Erleichterung: „Wenn Abläufe festgelegt sind, weiß im Ernstfall jeder, was zu tun ist“, erklärt Nadine Wirsching. Hierfür arbeitet das Team Leitlinien aus, die Mitarbeitende und Angehörige durch den Notfall navigieren.

Auch Aufklärungsarbeit gehört dazu: „Je intensiver sich die Angehörigen präventiv mit Behandlungsentscheiden auseinandersetzen, desto mehr Ruhe ist im Ernstfall für die Betroffenen gegeben“, so Nadine Wirsching.

Hand in Hand: Palliativ- und Trauerbegleitung

Das Angebot der Palliativbegleitung greift bei Helfende Hände eng mit der Trauerbegleitung ineinander: Die Hilfsmöglichkeiten im Sterbekontext sind ein besonderer Mehrwert der Einrichtung. So werden alle Beteiligten ganzheitlich durch den Trauerprozess begleitet.

Hier mehr zum Thema Trauerbegleitung bei Helfende Hände lesen

Nicht immer „endet“ eine Palliativbegleitung jedoch mit dem Tod: „Manchmal kommt es auch zur Stabilisierung eines Betroffenen, der im Anschluss mehr Lebensqualität erfährt. Daher ist es unglaublich wichtig, dass das Personal in den Einrichtungen gut geschult ist“, sagt Palliativbegleiterin Nadine Wirsching.

Christophorus Hospiz Verein: Kooperationspartner und Ausbilder

In der palliativen Begleitung sterbender Menschen erhält das Helfende Hände-Team Unterstützung vom Christophorus Hospiz Verein in München, der beratend für individuelle Fallbesprechungen zur Seite steht oder Ehrenamtliche vermittelt. An der Christophorus Akademie, die an das LMU-Klinikum München angeschlossen ist, können sich Fachkräfte aus dem sozialen oder medizinischen Bereich zudem im Bereich „Palliative Care“ weiterbilden lassen. Auch ehrenamtliche Palliativbegleitende schult der Verein.

So finanziert sich die Palliativbegleitung bei Helfende Hände in München

Das Angebot der Palliativbegleitung bei Helfende Hände finanziert sich durch Spenden und Zuschüsse der Krankenkassen. Um etwa den Gedenkstein zu Ehren verstorbener Klient:innen und Mitarbeitenden im Garten von Helfende Hände in München aufrecht zu erhalten, ist die Einrichtung dringend auf Spenden angewiesen.

Ansprechpartner Helfende Hände

Nadine Wirsching

Palliativbeauftragte Wohnen Erwachsene

Helfende Hände gemeinnützige GmbH, Reichenaustraße 2, 81243 München
Inge Weiler, Pflegerischer Fachdienst Wohnen bei Helfende Hände in München

Inge Weiler

Pflegerischer Fachdienst Wohnen für Erwachsene

Telefon
089 829281-0
Helfende Hände gemeinnützige GmbH, Reichenaustraße 2, 81243 München

Literatur-Tipps

Pflege und Palliative Care interdisziplinär bei Menschen mit Komplexer Behinderung (Buch von Anna Zuleger und Nicola Maier-Michalitsch)

Leben bis zuletzt: Sterben, Tod und Trauer bei Menschen mit Komplexen Behinderungen (Buch von Nicola Maier-Michalitsch und Gerhard Grunick)

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