Das Cookiemonster hilft Christopher

 

Vier Menschen sitzen am Tisch und spielen das Spiel "Cookiemonster" ©Helfende Hände/Fabian Helmich
Dank des Spiels Cookiemonster kann Christopher (Zweiter von rechts) jetzt Gegenstände besser greifen. Foto: Helfende Hände/Fabian Helmich
Fünf stahlende Personen vom Ergotherapie-Team stehen auf der Bühne und nehmen einen Scheck (2500 €) entgegen.
Förderpreisübergabe an das Ergotherapie-Team von Helfende Hände unter der Leitung von Kathrin Wenz (ganz rechts). Foto: Stiftung Leben pur/mck

Das von Ergotherapeuten entwickelte Spiel Cookiemonster macht Christopher eine Menge Spaß und fördert die Lebensqualität von Menschen mit komplexen Behinderungen bei Helfende Hände. Jetzt wurde dieses Spiel mit dem Förderpreis der Stiftung Leben pur für seinen innovativen und einzigartigen Spielansatz ausgezeichnet.

Christopher (20 Jahre) liebt es, mit seinen Freunden gemeinsam zu spielen. Gesellschaftsspiele haben es ihm besonders angetan und der Spaß kommt dabei nicht zu kurz. Er wohnt in einer von neun Wohngruppen, die jeweils für sechs Personen ein Zuhause bietet – wenn möglich lebenslang. Christopher hat eine schwere Mehrfachbehinderung und wird seit seinem vierten Lebensjahr bei Helfende Hände betreut und gefördert.

Seine schwere und mehrfache Behinderung stellt Christopher im Alltag und gerade beim Spielen vor große Herausforderungen. Seine Hände machen nicht immer das, was er sich wünscht und das Greifen nach Gegenständen wie z.B. einem Würfel ist stark eingeschränkt.

Die Ergotherapieabteilung bei Helfende Hände wollte Abhilfe schaffen, damit Christopher mit seinen Freunden noch mehr Spaß beim Spielen hat. Und so wurde im Rahmen einer Projektarbeit das Spiel Cookiemonster von der Idee über ein Konzept bis hin zur Spielanleitung samt erstem Prototyp entwickelt. Ein vergleichbares Spiel, das mit viel Spaß und Freude Funktionen fördert, die den Alltag von Menschen mit komplexen Behinderungen erleichtern, gab es bis dato nicht.

Dies erkannte auch die interdisziplinäre Jury vom Förderpreis der Stiftung Leben pur, die das Thema „Spielen bei Kindern, Jugendlichen und erwachsenen Menschen mit komplexer Behinderung“ im Fokus hatte. Im Rahmen der Preisverleihung und Tagung Leben pur in München am 15. März 2019 erklärte der Laudator, Herr Prof. Dr. Sven Jennessen von der Humboldt-Universität zu Berlin, warum dieses Spiel unter mehr als 30 Einreichungen die Anerkennung und das Preisgeld in Höhe von 2.500 € verdient hat: „Das Spiel ist einfach schön gestaltet und motiviert damit unmittelbar zum Spielen. Zudem eignet sich die Einfachheit des Spieles gut für die Personengruppe der Menschen mit komplexen Behinderungen und das Spiel ist sehr kommunikativ. Es bringt die Spielpartner in Interaktionen miteinander und ist von der Idee her auch innovativ. Ein vergleichbares Spiel gibt es bislang nicht.“

Das Spiel Cookiemonster hilft Christopher im Alltag. Durch das Greifen und Ablegen der Spielmaterialien trainiert er gezielt seine Hand-Hand- und Auge-Hand-Koordination. Dies hilft ihm auch beim Halten eines Löffels oder eines Stiftes. Christopher spielt mit seinen Freunden bei Helfende Hände gemeinsam gegen das Cookiemonster – der Sieg ist nur möglich, wenn alle zusammenhalten. So übt Christoph, zu interagieren und mit anderen zusammenzuarbeiten.

Jetzt müssen Christopher und seine Freunde erstmal eine einmonatige Spielpause einlegen. In dieser Zeit wird geprüft, ob die Herstellung des Spiels im größeren Rahmen und in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung denkbar ist. Für Christopher würde damit ein Traum in Erfüllung gehen, wenn viele Menschen – egal ob mit oder ohne Behinderung – das Spiel kennenlernen und die gleiche Freude beim Spielen erleben wie er selbst.

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